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Die Wirkung von Psilocybin auf das Gehirn und die Psyche

Psychedelische Trüffel enthalten Psilocybin, eine psychedelische Verbindung, die sensorische, spirituelle, emotionale und kognitive Erfahrungen hervorrufen kann. Dieser Artikel erklärt Dir, wie Psilocybin auf das Gehirn wirkt und welche positiven und negativen Effekte dies haben kann.

Von

Dustin

am 19.03.2024

Inhaltsverzeichnis:

  1. Die Wirkung von psychedelische Trüffel 
  2. Auswirkungen von psychedelischen Trüffeln auf das Gehirn
  3. Die potenziell negativen Auswirkungen von psychedelischen Trüffeln
  4. Die positiven Effekte von psychedelischen Trüffeln auf das Gehirn
  5. Zusammenfassung

 

Die Wirkung von psychedelischen Trüffeln

Psychedelische Trüffel gehören zu einer Gruppe von über 180 Pilzarten, die Psilocybin produzieren – eine psychedelische Verbindung, die eine halluzinogene Wirkungen hervorruft. Die Erfahrung mit psychedelischen Trüffeln kann ein breites Spektrum an sensorischen, spirituellen, emotionalen und kognitiven Erfahrungen hervorrufen, die von Person zu Person variieren.

Die Wirkung von psychedelischen Trüffeln setzt in der Regel 20 Minuten bis eine Stunde nach dem Verzehr ein. Während der psychedelischen „Reise“ können Wellen von Emotionen und Euphorie durch den Körper strömen, begleitet von Verzerrungen der Sinne und möglichen Halluzinationen. Der Höhepunkt des Erlebnisses kann für ein paar Stunden anhalten, bevor die psychedelische Wirkung allmählich abklingt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Intensität und Art der Erfahrung stark von verschiedenen Faktoren wie Dosierung, individueller Empfindlichkeit und Umgebung abhängen. Ein unterstützendes Umfeld, professionelle Begleitung, eine intensive Vorbereitung und eine positive Einstellung können dazu beitragen, ein angenehmes Erlebnis zu gewährleisten.

 

In einer Studie haben Probanden mit absteigender Häufigkeit von folgenden Veränderungen in der Wahrnehmung berichtet:

  1. Ich habe gesehen, wie sich meine Umgebung unnatürlich verändert
  2. Ich habe geometrische Muster gesehen
  3. Ich verspürte ungewohnte Körperempfindungen
  4. Dinge sahen seltsam aus
  5. Meine Fantasie war äußerst lebhaft
  6. Mein Zeit- und Raumgefühl war verändert
  7. Geräusche beeinflussten, was ich gesehen habe
  8. Meine Gedanken wanderten frei
  9. Mein Zeitgefühl war verändert
  10. Das Erlebnis hatte etwas Traumhaftes

 

Quelle: Neural correlates of the psychedelic state as determined by fMRI studies with psilocybin Robin L. Carhart-Harris, David Erritzoe, Tim Williams(2012).jpeg

 

Auswirkungen von psychedelischen Trüffeln auf das Gehirn

Sobald Psilocybin in der Leber metabolisiert wird, gelangt das entstehende Psilocin in den Blutkreislauf, der als Transportmittel dient und Psilocin zum Gehirn transportiert. 

Psilocin weist eine starke strukturelle Ähnlichkeit mit Serotonin auf, einem Neurotransmitter, der eine Schlüsselrolle bei der Regulation von Stimmung, Wahrnehmung und kognitiven Prozessen im Gehirn spielt. Nachdem Psilocin das Gehirn erreicht, bindet es vor allem an die 5-HT2A-Rezeptoren, was den Serotoninfluss beeinflusst und zu signifikanten Veränderungen in Wahrnehmung und Kognition führt.

Es wird angenommen, dass die Bindung von Psilocin an die 5-HT2A-Rezeptoren für viele der psychedelischen Effekte verantwortlich ist, welche durch die psychedelischen Trüffel hervorgerufen werden. Darüber hinaus interagiert Psilocin auch mit dem Default Mode Network (DMN) des Gehirns.

Das Default Mode Network (DMN) ist ein Netzwerk von miteinander verbundenen Gehirnarealen, das im Ruhezuständen aktiv ist und eine Schlüsselrolle bei verschiedenen kognitiven Prozessen spielt. Es wurde erstmals in den 1990er Jahren entdeckt und hat seitdem viel Aufmerksamkeit in der Neurowissenschaft erhalten.

Das DMN ist aktiv, wenn das Gehirn nicht an einer spezifischen Aufgabe arbeitet, sondern in einem Zustand der Selbstreflexion oder des Tagträumens verweilt. Es wird mit Prozessen wie autobiografischem Denken, sozialer Interaktion, Zukunftsplanung und der Konstruktion des Selbstbildes in Verbindung gebracht.

Studien haben gezeigt, dass das DMN auch an der Regulation von Emotionen und der Verarbeitung von Informationen beteiligt ist. Eine übermäßige Aktivität des DMN kann mit psychischen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen und Suchterkrankungen in Verbindung gebracht werden.

Während psychedelische Substanzen wie Psilocybin das DMN vorübergehend beeinflussen können, indem sie die typischen Aktivitätsmuster verändern, wird angenommen, dass diese Veränderungen zu den intensiven Erfahrungen während einer psychedelischen Reise beitragen können. 

Die Beeinflussung des DMN durch Psilocin kann einen vorübergehenden Selbstverlust und eine Ego-Auflösung verursachen. Dies kann sich auch auf das Zeitgefühl des Teilnehmers auswirken. Die intensiven emotionalen Wirkungen von psychedelischen Trüffeln resultieren neben der Interaktion von Psilocin mit dem DMN auch aus Veränderungen in der Serotoninaktivität.

Studien deuten darauf hin, dass nach der Einnahme hoher Dosen von Psilocybin die emotionale Intensität bis zu einem Monat lang erhöht sein kann. Dieser Einfluss hat Forscher spekulieren lassen, dass psychedelische Trüffel und andere Psychedelika potenziell wirksame Behandlungen für verschiedene psychische Störungen wie Angstzustände und Depressionen darstellen könnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die psychedelischen Wirkungen von psychedelischen Trüffeln hauptsächlich durch die Wechselwirkung von Psilocin mit den Serotoninrezeptoren und dem Default-Mode-Netzwerk des Gehirns verursacht werden. Obwohl weitere Untersuchungen erforderlich sind, zeigen aktuelle Erkenntnisse vielversprechende Anwendungen dieser faszinierenden Trüffel in der Behandlung psychischer Erkrankungen.

 

Die potentiell negativen Auswirkungen von psychedelischen Trüffeln

Psilocybin kann bei manchen Menschen Angstgefühle oder Unruhe verursachen. Diese Reaktionen könnten auf zugrunde liegende emotionale Probleme hinweisen und sollten in jedem Fall ernst genommen werden. Es gibt einige Dinge zu beachten, um mögliche negative Auswirkungen zu vermeiden.

 

Unruhe und Angst während eines Psilocybin-Trips

Die Wirkung von Psilocybin auf die Serotoninrezeptoren des Gehirns kann zu erhöhter Angst und Unruhe führen, insbesondere wenn das Setting, also die Umgebung, nicht stimmt. Um Unruhe und Angst zu vermeiden, ist es wichtig, sich in einer vertrauten und positiven Umgebung zu befinden. Auch die Menschen um einen herum und die Musik im Raum, sowie visuelle Einflüsse können einen starken Einfluss darauf nehmen. Ein unterstützendes Setting kann dazu beitragen, dass sich der Konsument sicherer fühlt und besser mit emotionalen Herausforderungen umgehen kann.

 

Umgang mit Halluzinationen unter dem Einfluss von Psilocybin

Psilocybin löst Halluzinationen aus, die für manche verwirrend sein können. Um mit diesen Halluzinationen umzugehen, ist es wichtig, vorher über mögliche visuelle Verzerrungen informiert zu sein. Eine ruhige Umgebung ohne Ablenkungen und die Begleitung von erfahrenen Personen kann helfen, die Halluzinationen als Teil der Erfahrung zu akzeptieren und nicht als bedrohlich zu empfinden.

 

Beeinträchtigtes Urteilsvermögen und Koordination durch psychedelische Trüffel

Psilocybin kann das Urteilsvermögen, die Entscheidungsfindung und die Koordination beeinträchtigen. Um riskantes Verhalten zu vermeiden, sollten Personen unter dem Einfluss von psychedelischen Trüffeln keine Tätigkeiten ausüben, welche diese Aspekte stark beanspruchen. Eine sichere Umgebung ohne potenzielle Gefahrenquellen ist entscheidend, um negative Folgen für das körperliche Wohlbefinden zu verhindern.

Indem man sich intensiv vorbereitet, erfahrene Begleiter einbezieht und eine angemessene Umgebung für die Erfahrung schafft, können viele der negativen Auswirkungen von Psilocybin reduziert oder vermieden werden. Es ist wichtig, verantwortungsbewusst mit psychedelischen Trüffeln umzugehen, um sicherzustellen, dass die psychedelische Erfahrung positiv und bereichernd wird.

 

Die positiven Auswirkungen von Psilocybin auf das Gehirn

Studien zeigen, dass Psilocybin die Kognition, Kreativität, Achtsamkeit, Neuroplastizität und emotionale Verarbeitung verbessern kann. Es kann auch die Bildung neuer Synapsen stimulieren und bei der Behandlung von psychischen Problemen helfen.

 

Quelle: Carhart-Harris, R. L. et al. (2012).

 

Kognition

Psilocybin hat das Potenzial, positive Veränderungen im Gehirn zu bewirken. Eine der bemerkenswertesten Wirkungen ist die Verbesserung der Kognition. Menschen berichten oft von gesteigerter geistiger Klarheit, verbesserter Konzentration und einem erweiterten Bewusstsein während einer psychedelischen Reise.

 

Kreativität

Darüber hinaus kann Psilocybin die Kreativität fördern. Viele Nutzer berichten von einem gesteigerten Sinn für Inspiration und Originalität nach dem Konsum von psychedelischen Trüffeln. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Psilocybin neue neuronale Verbindungen im Gehirn fördert und so den kreativen Prozess unterstützt.

 

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist ein weiterer Bereich, in dem Psilocybin positive Auswirkungen haben kann. Menschen berichten von einem gesteigerten Gefühl der Selbstwahrnehmung und einer tieferen Verbindung zu ihren Gedanken und Emotionen während einer psychedelischen Reise. Diese erhöhte Achtsamkeit kann langfristige Vorteile für das mentale Wohlbefinden haben.

 

Neuroplastizität

Die Neuroplastizität des Gehirns – seine Fähigkeit, sich neu zu organisieren und anzupassen – kann durch Psilocybin ebenfalls gefördert werden. Studien deuten darauf hin, dass Psilocybin die Bildung neuer Neuronen und Synapsen stimulieren kann, was besonders bei der Behandlung von Erkrankungen mit kognitivem Verfall von Bedeutung sein könnte.

 

Emotionale Verarbeitung

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die positiven Auswirkungen von Psilocybin auf die emotionale Verarbeitung. Menschen berichten häufig von einer gesteigerten Empathie, einem tieferen Verständnis ihrer eigenen Emotionen und einer verbesserten Fähigkeit, schwierige Gefühle zu verarbeiten.

 

Insgesamt zeigt sich, dass Psilocybin eine Vielzahl positiver Effekte auf das Gehirn haben kann und möglicherweise als vielversprechende Behandlungsoption für verschiedene psychische Störungen dienen könnte.

 

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass es bei der Einnahme von psychedelischen Trüffeln zwar gewisse Risiken und potentielle Gefahren gibt, dass diese jedoch durch den verantwortungsbewussten Einsatz und unter Berücksichtigung bestimmter Vorkehrungen sehr gut kalkulierbar und sind. 

Die Teilnehmer eines psychedelischen Retreats sollten über die Wirkung der psychedelischen Trüffel aufgeklärt werden, damit sie während der Erfahrung eine Orientierung haben und gut vorbereitet sind. 

Zudem ist es hoch relevant, dass erfahrene Menschen die Teilnehmer begleiten, welche mit stark emotionalen Situationen gut umgehen können. Dies ist vor allem dann relevant, wenn Teilnehmer so starke Emotionen wahrnehmen, dass sie diese nicht mehr alleine regulieren können. 

Außerdem sollte der Rahmen der Erfahrung so aufgebaut sein, dass die Teilnehmer während der Erfahrung keine koordinativ anspruchsvollen Aktivitäten ausführen müssen. z.B. sollte der Weg zur Toilette keine steilen Treppenstufen haben und von nüchternen Personen begleitet werden. 

Wenn auf diese Dinge geachtet wird, können sich eine Vielzahl von positiver Effekte bei den Teilnehmern entfalten. Dazu gehören eine Erhöhung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Achtsamkeit, der Kreativität, der Neuroplastizität, sowie eine bessere emotionale Verarbeitung. 

Diese Faktoren können stark dazu beitragen, persönliche emotionale Themen zu verarbeiten, Perspektivwechsel einzunehmen, die eigenen Denkmuster zu verändern oder individuelle und kreative Lösungswege zu erkennen.

 

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