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Wie fühlt sich eine psychedelische Erfahrung an?

Trotz vielversprechenden Studien-Ergebnissen herrscht bei vielen Menschen immer noch Unsicherheit und Angst vor einer psychedelischen Erfahrung. Sie wissen nicht, was sie erwartet und wie sich eine solche Erfahrung anfühlt. In diesem Blogartikel möchten wir einen Einblick geben, wie eine psychedelische Erfahrung aussehen kann und warum es wichtig ist, ihr mit Respekt zu begegnen.

Von

Dustin

am 21.03.2024

In den letzten Jahren hat die Wissenschaft immer mehr Erkenntnisse darüber gewonnen, wie psychedelische Substanzen das mentale Wohlbefinden positiv beeinflussen können. Studien zeigen, dass sie bei der Behandlung von Depressionen¹, Angstzuständen² und anderen psychischen Dysfunktionen helfen können.

Doch was passiert bei einer solchen Erfahrung?

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Durch was kann meine Erfahrung beeinflusst werden?
  2. Die Top 10 der Wahrnehmungsveränderungen
  3. Dinge, die bei Trüffeln und Pilzen sehr häufig zu erwarten sind 

 

Durch was kann meine Erfahrung beeinflusst werden?

Jede psychedelische Erfahrung ist individuell. Sie wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, sodass sie von Person zu Person und auch von Erfahrung zu Erfahrung einer einzelnen Person stark variieren kann. Die grundlegenden Einflüsse, die auf die Erfahrung eine starke Einwirkung aufweisen, lassen sich unter den Aspekten Set und Setting zusammenfassen. 

Dabei steht das Set für das Mindset der Teilnehmer:innen. Dies beinhaltet sehr weitreichende Faktoren wie seine Vergangenheit, Denkmuster, die Ausprägung verschiedener Emotionen, sein Kontakt zu seinen Emotionen, seine Vorstellung von Dingen und von sich selbst, der grundlegenden persönlichen Einstellung und vielem mehr. Das Mindset kann durch eine professionelle Vorbereitung von erfahrenen Begleitern, die sich im Optimalfall sehr gut mit Emotionen und der Verarbeitung dieser auskennen, positiv ausrichten, um eine gute und wertschöpfende Erfahrung sicherzustellen.

Das Setting beschreibt alles, was die Umgebung der Teilnehmer:innen betrifft. Alles, was über die Sinne wahrgenommen wird, nimmt Einfluss auf die Erfahrung. Viele Menschen haben bei einer psychedelischen Erfahrung das Gefühl, dass die Musik, die sie hören, beeinflusst, was sie sehen. Teilweise haben sie sogar das Gefühl, die Musik selbst zu sein. Es sollte also gründlich darauf geachtet werden, wie die Sinneswahrnehmungen der Konsumenten während der psychedelischen Erfahrung beeinflusst werden. Da die Sinneswahrnehmungen einen so großen Einfluss nehmen, können erfahrene Begleiter zum Beispiel angenehme Gerüche oder Musik gezielt zur Unterstützung einsetzen, wenn sie das Gefühl haben, dass einer Person dies gerade gut tun würde. 

 

Über die Sinneswahrnehmungen hinaus spielen auch die Menschen, mit denen man sich im gleichen Raum befindet, eine Rolle. Psychedelika öffnen die Verbundenheit zu den Mitmenschen und Konsumenten berichten häufig, die Energie und die Gefühle der Anderen verstärkt wahrzunehmen. Es ist also ebenso wichtig, die Erfahrung mit gleichgesinnten Menschen zu machen, welche einem selbst ein gutes Gefühl geben. 

 

 

Die Top 10 der Wahrnehmungsveränderungen

Obwohl die Wahrnehmungsveränderungen sehr vielfältig sein können, treten manche davon häufiger auf als andere. Bereits 2012 wurde eine Studie durchgeführt, in welcher Proband:innen nach einer psychedelischen Erfahrung mit Psilocybin, dem gleichen Wirkstoff wie in psychedelischen Pilzen oder Trüffeln, befragt wurden, was sich an ihrem Wahrnehmungszustand während der psychedelischen Erfahrung verändert hat³.

Die Probanden der Studie haben mit absteigender Häufigkeit von folgenden Veränderungen in der Wahrnehmung berichtet:

  1. Ich habe gesehen, wie sich meine Umgebung unnatürlich verändert
  2. Ich habe geometrische Muster gesehen
  3. Ich verspürte ungewohnte Körperempfindungen
  4. Dinge sahen seltsam aus
  5. Meine Fantasie war äußerst lebhaft
  6. Mein Zeit- und Raumgefühl war verändert
  7. Geräusche beeinflussten, was ich gesehen habe
  8. Meine Gedanken wanderten frei
  9. Mein Zeitgefühl war verändert
  10. Das Erlebnis hatte etwas Traumhaftes

 

Neural correlates of the psychedelic state as determined by fMRI studies with psilocybin. Robin L. Carhart-Harris, David Erritzoe, Tim Williams (2012)

 

Diese Faktoren beziehen sich jedoch nur auf die Veränderung der Sinneswahrnehmung. Darüber hinaus gibt es ebenfalls oft eine Verbesserung von kognitiven Prozessen, wie z.B. Kreativität, Lösungsfindung, Selbsterkenntnis, autobiographische Erinnerung, Achtsamkeit, emotionale Verarbeitung und vieles mehr.

Lese hierzu auch: Die Wirkung von Psilocybin auf das Gehirn und die Psyche

 

 

Dinge, die bei Trüffeln und Pilzen sehr häufig zu erwarten sind 

Wenn man Erfahrungsberichte von verschiedenen Personen miteinander vergleicht, welche psychedelische Pilze oder Trüffel konsumiert haben, dann ist schnell zu erkennen, dass es trotz der Vielseitigkeit dieser Erfahrung immer gewisse Parallelen gibt, welche nahezu jede Person erlebt. Es hilft, sich im Vorfeld über diese Dinge bewusst zu sein, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was einen erwartet. Dies gibt Sicherheit und Orientierung während der Erfahrung. Primär sind zwei Punkte häufig während einer psychedelischen Erfahrung zu beobachten:

 

Die Wirkung kommt in Wellen

Anders als bei anderen psychoaktiven Substanzen, welche nahezu direkt nach der Einnahme ihre Wirkung zeigen, braucht es bei Pilzen und Trüffeln eine Weile, bis diese spürbar wird. Die meisten Menschen beginnen zwischen 15 und 60 Minuten etwas wahrzunehmen. Der Einstieg in die psychedelische Reise geschieht bei Pilzen und Trüffeln  in der Regel sehr sanft. Es beginnt mit einer leichten Welle, die ein paar Minuten andauert und dann langsam wieder abklingt. Daraufhin werden die Wellen langsam intensiver und können sich auch in ihrer Dauer etwas verlängern. Nach 2 bis 3 Stunden ist der “Peak” erreicht, wo die Wellen der Bewusstseinsveränderung am stärksten sind. Genauso, wie die psychedelische Wirkung aufsteigend kam, so nimmt sie auch nach dem Peak von Welle zu Welle immer mehr ab. Zwischen den Wellen haben Personen sogar häufig das Gefühl, nüchtern zu sein. 

 

Stärkere Gefühlsempfindungen im Körper

Viele Fragen sich: Woran merke ich denn, dass es losgeht? Während es bei geöffneten Augen häufig visuelle Verzerrungen sind, die häufig als erstes wahrgenommen werden, sind es bei geschlossenen Augen meist Körperempfindungen oder Emotionen, die verstärkt wahrgenommen werden. Viele berichten davon, dass sie plötzlich ein Gefühl in ihrem Körper wahrnehmen, was vorher nicht da war. Diese Körperempfindungen und Emotionen nehmen dann oft im Laufe der psychedelischen Erfahrung an Intensität zu. Hier ist es also ebenfalls ratsam, erfahrene Begleiter:innen an seiner Seite zu haben, welche diese Erfahrung bereits selbst häufig gemacht haben und mit starken, emotionalen Emotionszuständen umgehen können.

 

Also: Was muss ich wissen?

Psychedelische Substanzen können das mentale Wohlbefinden positiv beeinflussen und bei psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen helfen. Es ist jedoch wichtig, diesen Substanzen mit Respekt zu begegnen. Die individuelle Erfahrung wird von Faktoren wie dem Mindset der Teilnehmer:innen und dem Setting beeinflusst. Die Wahrnehmungsveränderungen während einer psychedelischen Erfahrung umfassen unter anderem das Sehen unbekannter Veränderungen in der Umgebung und das Erleben lebhafter Erinnerungen oder Vorstellungen. Bei Trüffeln und Pilzen sind typischerweise Wellenartige Wirkungen zu erwarten, die sich langsam intensivieren und abklingen, sowie verstärkte Gefühlsempfindungen im Körper. Es wird empfohlen, sich über diese Aspekte bewusst zu sein, um während der Erfahrung Sicherheit und Orientierung zu haben.

 

 

Quellen:

1: Yu, C., Liang, C., Yang, F., et. al. (2022). Trajectory of Antidepressant Effects after Single- or Two-Dose Administration of Psilocybin: A Systematic Review and Multivariate Meta-Analysis. Journal of Clinical Medicine, 11.

2: Ross, S., Bossis, A., Guss, J., et. al. (2016). Rapid and sustained symptom reduction following psilocybin treatment for anxiety and depression in patients with life-threatening cancer: a randomized controlled trial. Journal of Psychopharmacology (Oxford, England), 30, 1165 – 1180. 

3: Neural correlates of the psychedelic state as determined by fMRI studies with psilocybin Robin L. Carhart-Harris, David Erritzoe, Tim Williams (2012)

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